"conserving fish", heißt die Arbeit aus 40 großformatigen Photographien mit Fischmotiven des Frankfurter-Künstlerpaars Daniel und Geo Fuchs, die in verschiedenen wissenschaftlichen Instituten, in einem einjährigen Arbeitsprozeß entstanden sind. Die Fische, die aus den unterschiedlichsten Gewässern und Meeren der Welt stammen, dienen - in mit Alkohol gefüllten Gläsern konserviert - ausschließlich Forschungszwecken und sind bis zu 150 Jahre alt. Sie haben ihr Aussehen und ihre Farbe über die Jahre hinweg zum Teil erhalten oder sich durch Verfallserscheinungen interessant verfremdet. Daniel Fuchs war von Anfang an von dieser - nur in wissenschaftlichen Kreisen bekannten Sammlung - fasziniert. Zum einen deswegen, da die Fische für Forschungszwecke versandt ständig in Bewegung und somit noch lange über ihren Tod oder ihr Aussterben hinaus lebendig bleiben. Zum anderen, da sie auch in den Photographien zu neuem Leben erwachen, dem Sehenden ihre Geschichte erzählen und dabei fast menschliche Züge annehmen; nur ihre Augen verraten - bei eingehender Betrachtung - den fortschreitenden Verfall. Die so Konservierten scheinen - in Archivschränken aufbewahrt, in denen sich jeweils hunderte von ihnen dicht hinter- und aneinander gereiht und katalogisiert befinden - auf den ersten Blick alle faszinierend, als Motiv für den künstlerischen Prozeß eignen sich wenige. Ein Großteil der Photoarbeiten verbirgt Behälter und Flüssigkeit, in dem sich die Fische befinden, sie wirken kunstvoll arrangiert, obwohl Daniel Fuchs den vorgefundenen Zustand nicht manipulierte. Durch die ihm eigene Technik gelingt es ihm, den Fischen eine immense Leuchtkraft zu verleihen. Durch die Schärfe der Großbildkamera und einer bis zu 10-fachen Vergrößerung, kann der Betrachter jedes noch so kleine Detail entdecken. Wie durch eine Lupe lassen sich die feinen Äderchen in den Schuppen oder Augen erkennen. Daniel Fuchs erreicht durch die Art seiner Photographie die Plastizität, die den Fischen, ihrer ursprünglichen Bedeutung enthoben, eine neue Dimension schenkt.

 

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